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Auch mit Demenz Teil der Gesellschaft bleiben

„Mit uns sprechen, nicht über uns“ – das wünschen sich Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Bei der zweiten Arbeitstagung der Plattform Nationale Demenzstrategie in Wien diskutierten ExpertInnen, EntscheidungsträgerInnen und Betroffene über konkrete Lösungsansätze, um die gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Demenz zu verbessern.

Rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am 19. September der Einladung des Fonds Soziales Wien (FSW) und der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) ins Wiener Rathaus gefolgt. Zum Veranstaltungsauftakt stellte Drin Susanne Herbek, SeniorInnenbeauftragte der Stadt Wien, das Netzwerk „Demenzfreundliches Wien“ vor, das einen Bogen über alle Wiener Initiativen, die sich für Demenzkranke engagieren, spannt.

Die Sicht der Betroffenen

Anschließend kamen von Demenz betroffene TeilnehmerInnen zu Wort. Sie wünschten sich ein größeres Bewusstsein für diese vielfältige Erkrankung in der Bevölkerung und einen sensiblen Umgang mit dem Thema. Darüber hinaus war Unterstützung direkt nach der Diagnose ein wichtiges Thema. Darauf zielt auch das Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ ab, das der Wiener Psychosoziale Dienst (PSD) gemeinsam mit dem FSW und der Österreichischen Gesundheitskasse – Wien (früher Wiener Gebietskrankenkasse) entwickelt hat: Betroffene erhalten durch die Vernetzung sozialer, medizinischer und pflegerischer Angebote schnell und unbürokratisch die passende Unterstützung – von der ersten Diagnose bis hin zur Behandlung.

Praxisbeispiele und Ideen

Im zweiten Teil der Arbeitstagung bot ein Marktplatz Gelegenheit, Initiativen von Bundesländern, Sozialversicherungen, Alzheimer Austria und Promenz kennenzulernen. Der Fachvortrag von Peter Wißmann, Geschäftsführer der Demenz Support Stuttgart gGmbH und Vorsitzender der Aktion Demenz e.V., gewährte Einblicke in Modelle anderer Länder, wie z. B. Großbritannien, Schweden oder Finnland. Weitere ReferentInnen berichteten über Beispiele aus dem öffentlichen Leben in Österreich, wie z. B. Initiativen von Polizei und ÖBB.

Monika Badilla (Bild: FSW)

„Teilhabe und Partizipation sind für uns auch bei der Planung und Entwicklung neuer Leistungen für Menschen mit Demenz maßgeblich.“

Monika Badilla

Leiterin Fachbereich Pflege und Betreuung

„Der FSW fördert und vermittelt eine breite Palette an Pflege und Betreuung – von mobilen Diensten über Tageszentren für Seniorinnen und Senioren bis hin zu Plätzen in rund 90 Wohn- und Pflegeeinrichtungen, in denen verpflichtend evidenzbasierte Handlungsleitlinien umgesetzt werden,“ so Badilla weiter.

In zehn Miniworkshops entwickelten die TeilnehmerInnen der Tagung zum Abschluss Ideen für mehr Teilhabe, z. B. Selbsthilfegruppen, Angebote in Krankenhäusern, verschiedene Wohnformen etc. Die Ergebnisse werden im Rahmen der österreichweiten Demenzstrategie weiterbearbeitet.

Tageszentrum

120

KundInnen

besuchten 2019 die Tageszentren mit Demenzschwerpunkt in Wien.

Kalender

387.630

Betreuungstage

wurden 2019 für spezielle (stationäre) Leistungen im Zusammenhang mit Demenz aufgewendet.

KundInnen

130

TeilnehmerInnen

waren bei der Demenztagung 2019 in Wien dabei.

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