Zum Inhalt springen
Linker Pfeil + Steuerung drücken um zum vorigen Artikel zu navigieren

Neue Wege aus der Wohnungslosigkeit

Obdachlose Menschen brauchen mehr als nur ein Dach über dem Kopf. In den Chancenhäusern werden sie individuell begleitet, damit sie neuen Mut schöpfen und Zukunftsperspektiven entwickeln können. 2019 hat der Fonds Soziales Wien (FSW) das Angebot weiter ausgebaut.

Chancenhäuser sind ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, die Wiener Wohnungslosenhilfe weiterzuentwickeln. Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, erhalten neben einer befristeten Unterkunft auch sozialarbeiterische Betreuung, die bereits mit dem Einzug beginnt. Ein multiprofessionelles Team steht den BewohnerInnen zur Seite und unterstützt sie z. B. bei finanziellen und gesundheitlichen Problemen oder beim Kontakt mit Behörden. Wesentlich ist die Abklärung der zukünftigen Wohnmöglichkeiten – geht es doch darum, dass die Menschen danach wieder selbstständig wohnen oder, wenn das nicht (mehr) möglich ist, einen langfristigen, betreuten Wohnplatz erhalten. Um Hürden auf dem Weg dorthin abzubauen, bietet das Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe des FSW seit 2019 KundInnengespräche direkt in den Chancenhäusern an.

Schließung der Nachtquartiere

Die ersten beiden Chancenhäuser entstanden 2018 aus einem großen Nachtquartier und einem Übergangswohnhaus. Im Juni 2019 öffnete das Chancenhaus Obdach Favorita für Frauen und Familien seine Pforten. Auch ein ehemaliges Nachtquartier der Caritas im 15. Bezirk wurde in ein Chancenhaus für Männer umgebaut. Ende 2019 standen bereits rund 540 der insgesamt geplanten 650 Plätze zur Verfügung. Gleichzeitig konnten alle großen vom FSW geförderten Nachtquartiere, mit Ausnahme der Winterquartiere, geschlossen werden. So haben die BewohnerInnen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern können von Tag 1 an auch an Zukunftsperspektiven arbeiten. Mit den Chancenhäusern trägt der FSW wesentlich dazu bei, dass sich Obdachlosigkeit nicht verfestigt.

Martina Plohovits (Bild: FSW)

„Wir entwickeln unsere Angebote ständig weiter, um noch schneller, effizienter und zielgerichteter bei den Menschen zu sein, die Unterstützung benötigen.“

Martina Plohovits

Leiterin Fachbereich Betreutes Wohnen

Einfacher Zugang

Wer einen Platz benötigt, kann sich direkt an ein Chancenhaus wenden. Darüber hinaus unterstützen das P7, die Tageszentren oder die Straßensozialarbeit dabei, einen Platz zu organisieren. Eine Förderbewilligung des FSW ist nicht nötig. Der offene Zugang ermöglicht auch Menschen ohne sozialrechtliche Ansprüche kurzfristige Unterbringung, Beratung und bei Bedarf Unterstützung bei der Rückkehr ins Herkunfts(bundes)land.

KundInnen

1.510

KundInnen

nutzten das Angebot.

Nächtigungen

539

Plätze

standen Ende 2019 zur Verfügung.

Rechter Pfeil + Steuerung drücken um zum nächsten Artikel zu navigieren